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Worauf ist beim Kauf der "eigenen 4 Wände" zu achten!

Verantwortlicher Autor: Peter Michael Neuen Mannheim, 07.02.2022, 15:12 Uhr
Presse-Ressort von: Peter Michael Neuen Bericht 10111x gelesen

Mannheim [ENA] Wer träumt nicht von den "eigenen vier Wänden" und idealerweise dem eigenen Haus? Aber was ist bei einem Hauskauf zu beachten, wenn man das Objekt seiner Begierde endlich gefunden hat? Damit der Hauskauf nicht zu einem finanziellen Albtraum wird, möchte ich Ihnen einige Hinweise geben, auf was Sie achten sollten. Verstehen Sie meine Ausführungen lediglich als Anregung, die ich Ihnen mit auf den Weg geben möchte.

Meine Anregungen umfassen jedoch nur einen kleinen Teil der wesentlichen Punkte, worauf ich ausdrücklich hinweise. Es ist auf jeden Fall ratsam, dass Sie das Gebäude und die entscheidungsrelevanten Unterlagen vor dem Kauf durch einen Architekten oder Bausachverständigen prüfen lassen, ganz einfach um auf Nummer sicher zu gehen. Das „A“ und „O“ beim Hauskauf ist natürlich die Lage des Objektes. Wichtig ist die Anfahrbarkeit, die Parkplatzsituation, wie weit die öffentlichen Verkehrsmittel, der nächste Lebensmittelmarkt, der Bäcker, der Kindergarten und Grund- und weiterführende Schulen zu Fuß entfernt sind. Wenn dies alles zu Ihrer Zufriedenheit ausfällt, geht es in die Details.

Beim Grundstück ist es wichtig, dass es Eigentum ist und sich nicht um ein Erbbaurecht handelt. Denn dann gehört Ihnen zwar das Haus, aber nicht das Grundstück, für das Sie dann noch eine monatliche Erbpacht zahlen. Erbbaurechte werden zumeist auf die Dauer von 99 Jahren geschlossen, aber dies ist ein anderes Kapitel. Deshalb ist ein Grundbuchauszug, den Sie vom Eigentümer verlangen sollten, für Sie sehr wichtig, da können Sie die Grundstücksgröße, die Eigentumsverhältnisse und auch eventuell vorhandene Dienstbarkeiten entnehmen. Dienstbarkeiten sind Rechte Dritter, die zu Lasten des Grundstücks eingetragen sind, wie bespielsweise Fahr- und Wegerechte, Versorgungs- und Leitungsrechte, aber auch Nießbrauchrechte etc.

Weitere grundstücksbezogene Kriterien bzw. Belastungen, über die Sie sich informieren sollten, sind Eintragungen im Altlastenkataster, hier geht es um Altlasten oder Bodenverunreinigungen des Grundstücks, im Baulastenverzeichnis und eine Auskunft der Stadt oder Gemeinde über eventuell noch zu zahlende Erschließungsbeiträge. Dies sind einige wichtige Punkte, die beim Grundstück zu beachten sind. Jetzt gehen wir auf das Gebäude selbst ein. Wichtig ist natürlich, dass eine ausreichende Anzahl von Räumen vorhanden ist. Aus den Geschoßgrundrissen und den Wohn- und Nutzflächen-Zusammenstellungen können Sie Größe und den Zuschnitt der Räume entnehmen, die Höhe der Räume kann über den Gebäudeschnitt ermittelt werden.

Wesentlich ist natürlich das Gebäudealter, also das Baujahr und die in den letzten 10 Jahren getätigten Modernisierungs- und Sanierungsmaßnahmen. Denn bei einer Komplettsanierung können Sie von den anfallenden Kosten überrollt werden! Und nun ins Detail: Bei den ständig steigenden Energiekosten ist besonders auf die Heizungsanlage zu achten, wie alt die Heizungsanlage und über welchen Energieträger sie befeuert wird (Gas, Öl, Strom oder Fernwärme). Handelt es sich um eine zentralbefeuerte Heizungsanlage oder um Einzelöfen? Wird sie regelmäßig gewartet und zeigt der jährliche Prüfbericht des Bezirksschornsteinfeger Mängel auf?

Wie erfolgt die Warmwasseraufbereitung, zentral über die Heizung oder über Elektroboiler? Verfügt das Haus über eine Wärmedämmung und wie ist es gedämmt? Lassen Sie sich diese wichtigen Unterlagen auf jeden Fall in Kopie aushändigen. Und verlangen Sie die Kopie des Energieausweises, denn darauf haben Sie ein Anrecht. Weitere wichtige Punkte sind die Fenster, sind es noch die ursprünglichen Fenster aus den Gebäudebaujahr, oder wann wurden die Fenster ausgetauscht? Auch über den Zustand der Elektroleitungen, der Frischwasser- und Abwasserleitungen sollten Sie sich informieren. Ebenso wichtig ist der Zustand des Dachs, handelt es sich um ein Satteldach oder um ein Flachdach, ist es isoliert und dicht?

Auch im Keller kann man böse Überraschungen durch Feuchtigkeit und Schimmelbildung erleben. Hier spielt ihr Geruchsinn eine wichtige Rolle, denn wenn es feucht und muffig riecht, müssen Sie mit Problemen rechnen. Dies kann durch Grundwasser, Undichtigkeiten im Mauerwerk, durch spröde gewordene oder mangelhaft ausgeführte Isolierung kommen. Auch Salpeter-Ausblühungen an den Kellerwänden ein Zeichen von Nässe. Und noch ein wichtiger Punkt: zum Erwerb kommen noch etwa 8 % Kosten hinzu, wie Grunderwerbssteuer, Notariats-, Grundschuldbestellungs- und Grundbuchkosten und falls Sie das Objekt über einen Makler erwerben, nochmal dessen Provision. Sie sehen, was man alles beachten sollte und dies ist sind nur einige Punkte!

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