Freitag, 29.03.2024 11:35 Uhr

Gut, dass wir Schokohasen haben!

Verantwortlicher Autor: Schura Euller Cook Wien, 05.04.2021, 20:17 Uhr
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Wien [ENA] Gut, dass wir Schokohasen haben, denn Feldhasen gibt es immer weniger. Aber das ist nichts Neues, denn das Artensterben schreitet zügig voran. Fast jeden Tag hört man von einer bedrohten Tierart und diese Nachrichten sind Teil aller anderen unerfreulichen Meldungen. Aber jetzt ist Ostern und während wir uns an Schokohasen erfreuen, sind die meisten österreichischen Hasen krank. Seit Jahren leiden sie an Durchfall.

Chronische Darmentzündungen lässt sie abmagern und früh sterben. Die Ursachen dafür sind vielfältig. Wahrscheinlich handelt es sich um einen Cocktail aus Chemikalien, Mikroplastik und hormonaktiven Stoffen. Ob es da hilft die Ursachen akribisch zu suchen, bleibt dahingestellt. Wenigstens bemühen sich Institute wie die veterinärmedizinische Universität Wien darum. Können wir unseren Lebensstil wirklich grundsätzlich ändern? Heißt es nicht immer nur mehr, mehr, mehr? Aber wem kümmern schon Feldhasen, wenn wir ja Schokohasen haben. Aber nicht nur diese sind in den letzten Jahrzehnten auf ein Viertel geschrumpft, sondern fast jede dritte Pflanze, Pilz- und Tierart steht in Österreich auf der roten Liste und ist somit stark bedroht.

In nur 20 Jahren sind die Bestände heimischer Brutvogelarten wie das Rebhuhn um 40 Prozent zurückgegangen. Wer schon einmal die gigantischen Landwirtschaftsmaschinen gesehen hat, versteht, dass die intensive, großflächige Land-und Forstwirtschaft die Tier-und Pflanzenarten verdrängen muss. In der Zwischenzeit ist der Biodiversitäts-Notstand ausgerufen und ein Fonds von einer Milliarde Euro wird gefordert um damit 10 Prozent der Anbauflächen als Refugium für die Biodiversität zu finanzieren. Gleichzeitig tritt Österreich der internationalen Allianz für Biodiversität bei, die sogar 30 Prozent der gesamten Land-und Meeresfläche der Welt unter Schutz stellen möchte. Geht das überhaupt oder sind das doch nur Schkohasenträume?

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